4.785 Liter Desinfektionsmittel wurden im Jahr 2023 im Siloah St. Trudpert Klinikum verbraucht. Pro Krankenhausstation macht das einen Verbrauch von durchschnittlich 319 Litern im Jahr. Für die nationale Aktionskampagne „Saubere Hände“ des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin, die zur Verbesserung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen beitragen möchte, ist diese hohe Zahl ein Indiz für eine konsequente Händehygiene in einer Gesundheitseinrichtung. Der Verbrauch von Händedesinfektionsmittel in ml pro Patient und Tag auf den Stationen ist ein maßgeblicher Indikator, der in die Bewertung für das Zertifikat einfließt. Weil das Siloah St. Trudpert Klinikum erfolgreich Maßnahmen und Qualitätsstandards zur Verbesserung der Händedesinfektion für Mitarbeitende und Patient*innen umgesetzt hat, erhielt das Hygiene-Team stellvertretend für das Haus das Zertifikat in Gold, der höchsten Auszeichnungsstufe.
Schulungen, Informationsveranstaltungen, Aktionstage: Mit verschiedenen Maßnahmen hält das Hygiene-Team das Thema Händedesinfektion virulent – damit Keime gar nicht erst die Chance bekommen, es zu werden. „Die korrekte Händedesinfektion beugt vielen Krankheitsübertragungen vor“, weiß die leitende Hygienefachkraft Sandra Barth. Jeden Monat erhalten neue Mitarbeitende etwa eine Hygieneschulung und einmal jährlich findet der Aktionstag „Saubere Hände“ statt: „Ein Element ist der so genannte Handschuhtest, bei dem Mitarbeitende mit Handschuhen Legosteine auseinander bauen und wieder zusammenfügen müssen. Die Fingerspitzen der Handschuhe und Legosteine werden dabei mit einem blauen Gel benetzt, stellvertretend für infektiöses Material. Wer die Handschuhe am Schluss abzog, konnte gut sehen, ob die Handschuhe die Hände gut geschützt hatten“, beschreibt Sandra Barth.
Weitere Zertifikatsvoraussetzungen sind so genannte Compliancebeobachtungen. Bei diesen begleiten die Hygienefachkräfte das Personal während ihrer Tätigkeiten und machen aufmerksam, wann eine Desinfektion der Hände erfolgen sollte, wie etwa vor dem Kontakt mit Patient*innen oder vor aseptischen Tätigkeiten. Die Beobachtung der Mitarbeiter*innen bei ihrer täglichen Arbeit ist der genaueste Weg, das Händedesinfektionsverhalten zu bestimmen. „Auf diese Weise können Anwendungsfehler schnell erkannt und Wissenslücken geschlossen werden“, so die Hygienefachkraft.
Aktionsbündnis „Saubere Hände“
Die stufenweise Vergabe der Zertifikate Bronze, Silber und Gold erfolgt, wenn eine Klinik eine Reihe von bestimmten Vorgaben und Bedingungen erfüllt, die vom Aktionsbündnis vorgeben sind. Insgesamt nahmen 987 Krankenhäuser und Einrichtungen in Deutschland an der Aktion teil. Unter allen 94 teilnehmenden Häusern In Baden-Württemberg gehört das Siloah St. Trudpert Klinikum mit 16 weiteren Einrichtungen zu den Zertifizierten, die sich über Gold freuen durften