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Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

„Chirurgie ohne Messer“

Bild Siloah St. Trudpert Klinikum Pforzheim, Radiologie, Interventionelle Radiologie, Maammographiegeraet

In der Interventionellen Radiologie werden dünne Katheter über eine Nadel in den Körper eingeführt, Schnitte mit einem Skalpell sind nicht notwendig.

Die Interventionsradiologie ermöglicht unter Zuhilfenahme von bildgebenden Verfahren z.B. Röntgendiagnostik, mit dünnen Kathetern (Schläuchen) therapeutische Maßnahmen im Körper des Patienten durchzuführen, ohne dass der Körper selbst eröffnet werden muss.

Dadurch wird dieses sich ständig weiterentwickelnde Spezialgebiet der Radiologie zu einem minimal-invasiven Verfahren. Seit vielen Jahren werden von Ärzten des Siloah St. Trudpert Klinikums solche therapeutischen Methoden angewandt und weiterentwickelt.

Unter Nutzung der bildgebenden Techniken wie z.B. Röntgen, Computertomographie, Ultraschall, Magnetresonanz-Tomographie und Mammographie mittels Stereotaxie können manche Erkrankungen minimal-invasiv entdeckt und behandelt werden, d.h. ohne einen offenen chirurgischen Eingriff. Meist ist nur ein Stich durch die Haut nötig, um eine Kanüle oder einen Katheter einzuführen, mit denen das erkrankte Organ behandelt wird. Interventionell-radiologische Eingriffe sind für den Patienten wenig traumatisch, erfordern keine Narkose, Schnitte oder Nähte und sind daher meistens risikoärmer. Sie können ohne offene Operation eine Behandlung ersetzen. Der Krankenhausaufenthalt wird erheblich verkürzt und so eine frühe Mobilisierung des Patienten ermöglicht.

Krankheitsbilder

Arteriosklerose - Atherosklerose - Arterienverkalkung

Die häufigste Erkrankung der Blutgefäße ist die „Arterielle Verschlusskrankheit“ (AVK), ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die mit Gefäßverengungen und Gefäßverschlüssen einhergeht, welche zu Durchblutungsstörungen der Arterien (Schlagadern) führen.

Die Ursache für Gefäßverengungen ist in den meisten Fällen die Arteriosklerose, auch Atherosklerose oder im Volksmund „Arterienverkalkung“ genannt. Dies führt allmählich zu einer Gefäßverengung (Stenose), oder durch Entstehung von Blutgerinnseln an der geschädigten Innenwand zu einem kompletten Verschluss. Die Arteriosklerose beginnt mit einer Schädigung der zarten Gefäßinnenhaut durch schädliche Einflüsse (Risikofaktoren wie z.B. Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Nikotin oder hoher Blutzucker (Diabetes mellitus)).

Es wird so ein komplizierter Vorgang ausgelöst, bei dem es zunächst zur Einlagerung von Fetten und später von Kalk in die Arterienwand kommt (Plaquebildung). Diese Fett-/Kalkpolster (Plaques) wölben sich in den Innenraum der Arterie vor, gleichzeitig wird die Arterienwand starrer und gelegentlich bilden sich an ihrer Innenseite kleine Risse.

Arm-, Hals oder Kopfarterie
Bei Einengungen der Arm-, Hals- oder Kopfarterien wird der Arm oder das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was sich als „Schlaganfall“ (Fachbegriffe: Apoplex, Insult), Schwindel, Seh- oder Hörstörung äußert. Bevor es soweit kommt, können wir den betroffenen Arterienabschnitt durch eine Ballondilatation oder eine Stentimplantation behandeln. Hier im Haus versorgen wir Einengungen der Schlüsselbeinarterie (Arteria subclavia). Sie löst eine Strömungsumkehr aus, wobei Blut aus dem Gehirn in den Arm fließt und dort Beschwerden verursacht.  

Beine
Typische Beschwerden sind Schmerzen beim Gehen oder Treppensteigen in Gesäß, Oberschenkeln und Wade, die beim Stehenbleiben nachlassen.
Daher müssen viele Gehpausen eingelegt werden (Volksmund: „Schaufensterkrankheit“, Fachbegriff: Claudicatio intermittens).

Die Entscheidung, welche Therapie angemessen ist – medikamentöse Therapie, interventionell-radiologisches Verfahren oder Gefäßoperation - wird in unserem Krankenhaus gemeinsam mit den Gefäßchirurgen getroffen. Eine detaillierte Beschreibung der Verfahren finden Sie hier.

Herz
Bei Durchblutungsstörungen im Herzen führt der Sauerstoffmangel zu Angina pectoris („Brustenge“), bei schwerem Verlauf zum Herzinfarkt (Fachbegriff: Myokardinfarkt). Auch hier gibt es Behandlungsmöglichkeiten durch den Einsatz eines Herzkatheters. Diese Eingriffe führt unsere kardiologische Abteilung durch.

Niere
Eine Durchblutungsstörung der Niere kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu medikamentös nicht beherrschbarem Bluthochdruck führen. Auch dies kann durch eine Ballondilatation oder eine Stentimplantation behandelt werden. Darüber hinaus kommen krankhafte Veränderungen in seltenen Fällen auch an anderen Arterien vor und verursachen dort ganz spezielle Beschwerden.

Was tun, wenn Arteriosklerose festgestellt wurde?
Nach heutigem Wissen kann man eine fortgeschrittene Arteriosklerose nicht rückgängig machen, aber man kann ihre Weiterentwicklung verlangsamen oder vielleicht sogar ganz aufhalten, wenn die schädlichen Einflüsse (Risikofaktoren) konsequent ausgeschaltet werden.

Die Empfehlungen lauten:

  • Konsequente Einnahme der verschriebenen Medikamente, die das Blut fließfähiger machen, indem sie die Verklumpung von Blutplättchen erschweren (Thrombozytenaggregationshemmer wie z.B. Acetysalicylsäure (ASS) 100 mg täglich, eventuell kombiniert mit Clopidogrel).
  • Nicht rauchen! Wer es alleine nicht schafft, sollte gemeinsam mit dem Hausarzt oder durch Teilnahme an einem Nicht-Raucher-Programm eine Strategie entwickeln.
  • Regelmäßige Bewegung (Ausdauerbewegung: Gehen, Wandern, Tanzen, Radfahren). Teilnahme an einer Gefäßsportgruppe
  • Auf eine korrekte Einstellung des Blutzuckers achten
  • Den Blutdruck kontrollieren, Bluthochdruck behandeln
  • Cholesterinwert und Blutfette regelmäßig überprüfen lassen. Zu hohe Werte durch entsprechende Nahrungsanpassung oder Medikamente senken.
  • Übergewicht abbauen
  • Übermäßigen Alkoholgenuss meiden
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen (allgemeine Untersuchung, Ultraschall) durchführen lassen

Weitere Informationen zu Behandlungstechniken arterieller Durchblutungsstörungen erhalten Sie hier.

 

Behandlung von inneren Blutungen

Mittels der Kathetertechniken lassen sich nicht nur Gefäße wieder eröffnen, sondern auch verschließen. Dies ist besonders bedeutsam, wenn eine innere Blutung vorliegt, jedoch die Blutungsquelle chirurgisch schwer zugänglich ist.

Der Nachweis der Blutung erfolgt in der Regel durch eine computertomographische (CT) Untersuchung. Die Behandlung erfolgt dann durch einen über die Leiste eingeführten Katheter.

In einem interventionell-radiologischen Eingriff, durchgeführt unter Durchleuchtungskontrolle, wird durch gezielte Einführung eines Katheters in die Arterie das verletzte Blutgefäß durch Einbringung von Kunststoffpartikeln und kleinen Metallspiralen gewollt verschlossen (= embolisiert). Die Blutung wird dadurch zum Stillstand gebracht, eine offene Operation ist somit nicht notwendig.

 

Rückenschmerzen

Achtzig Prozent aller Menschen leiden im Laufe ihres Lebens irgendwann an Rückenschmerzen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. In den allermeisten Fällen lässt sich kein rechter Grund für die Schmerzen finden, und sie vergehen nach einiger Zeit von allein wieder, wobei sich der Heilungsprozess durch eine physiotherapeutisch Behandlung beschleunigen lässt.

Bei sehr starken Schmerzen, wenn ein Unfall vorangegangen ist, wenn eine Tumorerkrankung bekannt ist oder wenn Nervenausfälle bestehen sollte eine weitere Diagnostik durchgeführt werden. Diese besteht in der Regel aus einer Röntgenaufnahme der Wirbelsäule, einem CT oder einem MRT (Kernspintomografie). Zeigen die Untersuchungen den Bruch eines Wirbelkörpers oder die Durchsetzung eines Wirbelkörpers mit Tumorgewebe oder liegen gar Lähmungen vor, ist sofortiges Handeln, meist in Form einer Operation, die Methode der Wahl.

Glücklicherweise sind diese Ereignisse sehr selten, sehr viel häufiger liegen Verschleißerscheinungen oder Bandscheibenvorfälle vor, die zwar starke Schmerzen verursachen können, aber kein unmittelbares operatives Eingreifen erfordern.

Die Behandlung dieser Schmerzen ist die Domäne minimal-invasiver Maßnahmen. Bei diesen werden, unter computertomografischer Kontrolle, durch die Haut hindurch, mit einer feinen Nadel Medikamente direkt an den Ort der Schmerzentstehung, also direkt an den durch den Bandscheibenvorfall gereizten Nerven (periradikuläre Therapie) oder an die arthrotisch veränderten kleinen Wirbelgelenke (Facettenblockade) gegeben.

 

Lebertumore und Lebermetastasen

Embolisation und Ablation

Zur Behandlung von primären Tumoren wie z.B. des Leberzellkarzinoms (Hepatozelluläres Karzinom, HCC) oder Metastasen der Leber wird unter anderem die Embolisations-Therapie angewendet. Bei einer Embolisation werden durch Einbringen von organischen verklumpenden Flüssigkeiten, kleinen Spiralen oder Kunststoff-Teilchen (Sammelbegriff: Embolisat) gewollt die Arterien verschlossen, die den Tumor ernähren. Da der Tumor danach nicht mehr mit Blut versorgt wird, geht er zugrunde oder wird zumindest in seinem weiteren Wachstum gehemmt.

Erfahren Sie mehr über das Prinzip der Chemoembolisation und der HITT (Hochfrequenzstrom-induzierte Thermo-Tumorablation), auch RFA (Radiofrequenzablation) genannt.

 

 

Lungentumore

Lungentumorablation

Zur Behandlung von Lungentumoren, insbesondere bei älteren Patientinnen und Patienten wird die Lungentumorablation genutzt. Bei dieser Behandlung wird hochfrequenter, elektischer Strom genutzt, um das Gewebe gezielt zu erhitzen und so die Tumorzellen zu zerstören. Die Lungentumorablation erfolgt unter ständiger Beobachtung im Zuge einer Computertomographie. Dies ist notwenig, da die Tumore oft nur wenige Zentimeter groß sind und die Sonde exakt im Tumor platziert werden muss. Diese Sonde wird mit einem kleinen Stich durch die Haut ohne Schnitt in die Lunge eingeführt und diekt am erkrankten Gewebe platziert. 

Institut im Überblick

Bild Siloah St. Trudpert Klinikum, Radiologie, UEberblick, CT, Patientin wird von einer Pflegekraft in den CT gebracht

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