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Aktuelles aus dem Klinikum

Hilfe für Helfer

Schockraumtraining im Siloah St. Trudpert Klinikum

„Wir bringen euch mit dem Hubschrauber einen schwerverletzten Patienten nach einem Verkehrsunfalll“. Wenn diese Nachricht vom Rettungsdienst das Team der Zentralen Notaufnahme (ZNA) erreicht, müssen sofort alle wissen, was zu tun ist. Weil es um das Leben des Patienten oder der Patientin geht, müssen alle Handgriffe sitzen und die Abläufe klar strukturiert sein. Gemeinsam mit dem Team des Malteser Simulationszentrum (SIM) in Stuttgart probten Ärzt*innen und Ärzte, Pfleger*innen sowie Radiolog*innen des Siloah St. Trudpert Klinikums an zwei Tagen in verschiedenen Team-Zusammensetzungen unterschiedliche Notfall-Situationen. Ein Schockraumteam besteht in der Regel aus bis zu zehn Ärzten und Pflegern verschiedener Fachrichtungen, die gemeinsam die verletzte Person versorgen. Eine enorme Bedeutung nimmt während des Trainings, wie auch im wahren Leben, die Kommunikation des Teams untereinander ein, denn die Zusammenarbeit muss reibungslos funktionieren und es dürfen im Ernstfall keine Missverständnisse entstehen. „Ihr werdet Fehler machen und ihr sollt Fehler machen. Nur so können wir alle lernen,“ nahm Dr. med. Stephan Wiedmaier, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, den Teilnehmenden die Aufregung. Wiedmaier arbeitet seit über zehn Jahren eng mit den Maltesern im Rahmen der Schockraumtrainings zusammen. Die an diesen Tagen trainierten Fälle wurden von Chefarzt Dr. Wiedmaier und dem SIM-Team anhand realer Einsätze konzipiert. Während des Trainings trug jeder im Raum eine Binde um den Arm, die zeigt, welche Rolle er oder sie einnimmt, ob er oder sie zum Beispiel Arzt, Pflegekraft oder Radiologe ist. Der Teamleader muss während des gesamten Trainings den Überblick behalten und leitet das Team nach einem fest definierten Schema an. „Was wir heute machen, ist Hilfe für Helfer. Ihr sollt einen sicheren, bekannten Raum zum Üben haben und danach gestärkt in reale Einsätze gehen,“ führte Dr. med. Silke Dieterle, Oberärztin der ZNA, die Teilnehmenden in den theoretischen Teil ein. 

Training für den Ernstfall

Eine ca. 80kg schwere, männliche Puppe sowie eine kleine Kinderpuppe dienten beim Schockraumtraining als Patienten. Diese sind voll beweglich und mit diversen Funktionen ausgestattet. Sie können bspw. ihr Gesicht verfärben oder verschiedene Atmungen simulieren. Die praktische Übung wurde im Schockraum von einem Instruktor der Malteser begleitet und beobachtet, gleichzeitig konnten Kolleg*innen über einen Monitor im Nebenraum sehen und hören, wie das Team die Situationen meistert und im Anschluss den Übungs-Teams ihr Feedback geben. Gemeinsam werden in diesem Gespräch Optimierungspotenziale definiert und manche Ideen bereits in der nächsten Trainingsrunde angewendet, denn die Teilnehmenden übten jeweils drei verschiedene Szenarien.

Vorbereitung auf Training schon früh gestartet

Weil im Notfall Zugänge manchmal nicht über die Venen gelegt werden können, wurde bereits zwei Wochen zuvor intensiv der Umgang mit dem Arrow® EZ-IO® Trainings G3 Knochenbohrer geschult. Dieser ermöglicht es innerhalb von Sekunden über einen intraossären Zugang, d.h. es wird direkt in den Knochen gebohrt, der verletzten Person notwendige Medikamente und Flüssigkeiten zu geben. Durch den Zugang im Knochen gelangen diese direkt in den Kreislauf. Ein solcher Bohrer liegt in jedem Rettungsfahrzeug und Schockraum für die Ersthelfer bereit und ist mit drei verschiedenen Nadeln ausgestattet, für Kinder und Erwachsene.