Siloah St. Trudpert Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral, Thorax- und minimal-invasive Chirurgie
Javascript ist deaktiviert. Dadurch ist die Funktionalität der Website stark eingeschränkt.
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und minimal-invasive Chirurgie

Gallenblasenentfernung in der Klinik für AVC

Hauptsächliche Anzeichen (Indikationen) zur Gallenblasenentfernung sind:

Gallenblasensteine mit Schmerz-Symptomatik (Koliken)

In Mitteleuropa nimmt die Häufigkeit von Gallensteinen zu. Sie liegt etwa bei 10-20 % der Bevölkerung. Mit zunehmendem Alter steigt diese Häufigkeit. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Faktoren, die die Ausbildung von Gallenblasensteinen fördern sind:

  • häufige Schwangerschaften
  • Übergewicht
  • Familiäre Belastung
  • Diabetes
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Ernährungsgewohnheiten
     

Gallenblasensteine entstehen durch Eindicken und Auskristallisation der Gallenflüssigkeit. Gallensteine können unterschiedliche Größen aufweisen. Die Steinausbildung reicht von Gries (Sludge) bis zur vollständigen Auskleidung der Gallenblase. Das Vorhandensein von Gallensteinen in der Gallenblase bezeichnen wir in der Medizin als Cholezystolithiasis. Das Vorhandensein von Gallensteinen stellt zunächst keine Krankheit dar. Jedoch weisen bis zu 20 % der Gallenblasensteinträger im Verlauf Symptome auf. Zu den Symptomen zählen Appetitlosigkeit, Druckgefühl im rechten Oberbauch, Übelkeit, verbunden mit Erbrechen, sowie Koliken.

Die typische Gallenkolik tritt durch Steineinklemmung im Gallengangsystem, zumeist im Anschluß an eine fettreiche Mahlzeit, auf. Dabei verspüren die Patienten wellenförmige Schmerzen an der rechten Flanke, die gelegentlich in den rechten Unterbauch oder in die rechte Schulterregion ausstrahlen können. Erst ein Gallenblasensteinleiden stellt die Anzeige zur operativen Entfernung der Gallenblase dar. Gelegentlich liegen Steine im Hauptgallengang vor (Choledocholithiasis). Hier empfiehlt es sich, zunächst über eine Spiegelung (vergleichbar einer Magenspiegelung) die Steine aus dem Hauptgallengang zu entfernen. Dabei wird die Mündung des Hauptgallenganges in den Zwölffingerdarm geschlitzt und sondiert. Eine anschließende operative Entfernung der Gallenblase ist immer angezeigt.

Entzündungen der Gallenblase (akut oder chronisch)

Eine Gallenblasenentzündung bezeichnen wir in der Medizin als Cholezystitis. Neben Unwohlsein und Schmerzen treten häufig Fieberschübe auf. Auch hier liegt eine eindeutige Anzeige zur operativen Entfernung der Gallenblase vor.

Tumorbildung in der Gallenblase

Tumore der Gallenblase sind selten. Oft werden sie als Zufallsbefund im Rahmen einer Bauchraum-Ultraschalluntersuchung  diagnostiziert.

Untersuchungsmethoden

Richtungsweisend für die Diagnostik der Gallenblasensteine ist die Befragung (Anamnese) des Patienten. Die einfachste Methode zur Feststellung von Gallenblasensteinen ist die Ultraschalluntersuchung (Sonographie). Selten benötigen wir Untersuchungen wie Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MR). Eine spezielle Spiegelung, kombiniert mit einer Röntgendarstellung der Gallengänge (ERC = endoskopische retrograde Cholangiographie) dient zur Abklärung und ggf. auch gleichzeitiger interventioneller Therapie von Steinen in den Gallenwegen.

Operative Therapie

In den weitaus meisten Fällen erfolgt die Entfernung der Gallenblase auf minimal-invasivem Weg, das heißt in Schlüssellochtechnik. Insbesondere bei geplanten (elektiven) Operationen ist dies der Regeleingriff. Nach Einbringen einer Optik in die Bauchhöhle werden unter Sicht Trokare zum Einbringen von Arbeitsinstrumenten platziert. Nach Ausschluß weiterer Erkrankungen innerhalb der Bauchhöhle wird die Gallenblasenwand gefaßt. Die gallenblasenversorgenden Arterien sowie der kleine Gallenblasengang werden dargestellt und mit Clips durchtrennt. Anschließend wird die Gallenblase aus ihrem Bett in der Leber ausgelöst. Die Gallenblase wird in einen sogenannten Bergebeutel verfrachtet und aus der Körperhöhle entfernt. Voraussetzung für die minimal-invasive Methode ist die eindeutige Darstellung der anatomischen Strukturen. Gelegentlich können nach Voroperationen im Bauchraum, verbunden mit schweren Verwachsungen sowie bei schweren Entzündungen wichtige Strukturen an der Leberunterseite nicht eindeutig dargestellt werden. Dann stellt die konventionelle Operation mittels Bauchschnitt (offene Methode) das sichere Verfahren dar.

Verlauf

Nach dem Eingriff können und sollen die Patientinnen und Patienten rasch wieder essen und trinken. Beim ersten Aufstehen helfen wir Ihnen gerne, da Kreislaufprobleme gelegentlich direkt nach Narkosen und Baucheingriffen auftreten. Wenn der Verlauf nach der Operation sich unauffällig darstellt, ist eine Entlassung nach 3-5 Tagen möglich. Eine Ernährungseinschränkung ist nach der Gallenblasenentfernung nicht erforderlich.