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Aktuelles aus dem Klinikum

Wenn jede Minute zählt

Fortbildung der Frauenklinik bereitete Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den medizinischen Notfall bei Neugeborenen vor

Die Reanimation von Neugeborenen an einem Modell war ein Teil der praktischen Übungen.

Für werdende Eltern sind Komplikationen bei der Geburt ihres Babys ein furchtbarer Gedanke, für das Geburtsteam im Kreißsaal gilt es so schnell wie möglich entsprechend zu reagieren. Regelmäßige Fortbildungsangebote im Siloah St. Trudpert Klinikum schulen und bereiten die Fachkräfte auf Situationen, in denen jede Minute zählt, vor. Insgesamt 25 Hebammen, Anästhesiepflegekräfte und ÄrztInnen aus der Anästhesie und Gynäkologie nahmen am vergangenen Wochenende an der Newborn Life Fortbildung im Haus teil, um den Notfall und eine Erstversorgung eines Neugeborenen im medizinischen Notfall zu üben und ihre Fachkenntnisse aufzufrischen. „Das Miteinander im Team ist in einer höchstkomplexen Situation wie dieser noch wichtiger und muss zu 100 Prozent funktionieren“, weiß Birgit Straub, Leiterin der Hebammen.

Weil jeder Handgriff sitzen muss, ging es nach einem theoretischen Einstieg direkt in die praktischen Übungen an vier verschiedenen Stationen weiter, wie etwa beim Thema Neugeborenen-Reanimation: Hier übten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die richtige Herz-Druck-Massage an einem Baby-Model aus und lernten, wie sie dabei optimal das Herz für eine optimale Sauerstoffversorgung entlasten können. Eine weitere Übungsstation widmete sich dem Legen eines Zuganges: An Knochenmodellen, rohen Eiern und Hähnchenschenkeln wurde trainiert, wie eine Punktion für eine Medikamentenzufuhr sanft vorgenommen wird. Weil notwendige Medikamente auch über die Nabelvene verabreicht werden können, war das Geschick aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, echte Nabelschnüre für eine Injektion mit einem Nadelvenenkatheter entsprechend vorzubereiten. So musste die Nabelschnur nicht nur fixiert, sondern auch möglichst glatt an der entsprechenden Abnabelungsstelle abgeschnitten werden, um die Nabelvene im inneren deutlich sehen zu können. Mit viel Feingefühl und Fingerfertigkeit gelang auch diese Übung allen Teilnehmenden.

Die Beatmung von Neugeborenen bildete einen weiteren Schwerpunkt im Rahmen der Fortbildung. So wurde nicht nur eine Masken-Beutel-Beatmung, eine nasale und orale Beatmung, sondern auch das Legen eines Rachentubus geübt sowie das Freilegen der Atemwege, wie diese etwa vorsichtig von Schleim befreit werden können. „Sämtliche Schritte dienen dazu, das Überleben des Neugeborenen im Notfall zu sichern und seinen Zustand so zu stabilisieren, dass eine weitere Versorgung, etwa in einer speziellen Kinderklinik weiter stattfinden kann“, erläutert Birgit Straub, die die Fortbildung initiiert hatte.

Mit einer Abschlussprüfung inklusive Demonstration der gelernten Maßnahmen und einem erweiterten Spezial-Wissen konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fortbildung erfolgreich abschließen.

 

Babyfreundliche Geburtsklinik
Über 1.500 Kinder werden jährlich in der Frauenklinik des Siloah St. Trudpert Klinikums geboren. Die Geburtsklinik ist seit 17 Jahren als „Babyfreundliche Geburtsklinik“ zertifiziert und wurde in diesem Jahr erfolgreich rezertifiziert. Die Initiative der WHO und UNICEF weist mit diesem Qualitätssiegel Kliniken und Geburtseinrichtungen aus, die über besondere Merkmale verfügen, die Neugeborenen einen guten Start ins Leben ermöglichen. Gerade einmal knapp über 100 zertifizierte Kliniken dieser Art gibt es aktuell in Deutschland. Babyfreundliche Kliniken zeichnen sich etwa dadurch aus, dass das erste Kennenlernen und die Bindung zwischen Eltern und Kind unterstützt wird. Dies geschieht, indem Mutter und Vater rund um die Uhr mit dem Neugeborenen sind und 24/7 geschultes Fachpersonal als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Weil Frauen nach einer natürlichen Geburt nachweislich weniger Stillprobleme und einen besseren Bindungsaufbau zu ihrem Kind haben, favorisieren Babyfreundliche Klinken eine natürliche Geburt. Mit einer Kaiserschnittrate von 23,3 % liegt das Siloah St. Trudpert Klinikums deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 32,4 % und gehört damit zu Deutschlands Kliniken mit den geringsten Kaiserschnittraten.